Donnerstag, 17. Mai 2012
The change from g to e-minor
Lang ist es her, das ich mir dessen so Bewusst wurde wie im Moment. Wer bin ich, wieso bin ich so wie ich bin und um so mehr ich darüber nachdenke merke ich, vieles an mir ist nur Schall und Rauch.

Ich habe immer versucht anders zu sein, wollte mich nie in ein Raster zwängen lassen, nie der Norm entsprechen, der ewige Rebell. Doch ich habe wohl das Maß und Ziel etwas überschritten, denn dieses "Anders sein" ging soweit das ich Dinge an mir selber verbogen habe die eigentlich in Ordnung waren. Ich war liebenswert, mitfühlend, zuvorkommend, einfühlsam, zärtlich, hatte immer ein Lachen auf den Lippen, habe immer versucht alles richtig zu machen und jedem zu helfen... doch das wurde schon sehr früh ausgenutzt. Das erste mal wurde mein kindliches Naivität mit 9 missbraucht und das wörtlich. Der typische Pädophiele, ich kann mich noch heute an seine Fragen erinnern... "Willst du mal mit meinem Hund spielen? Er mag Kinder!" und so dumm wie ich war und verliebt in Tiere, egal ob Hunde, Katzen, Spinnen bin ich mit ihm mitgegangen... Es war angeblich nur ein kurzes Stück durch den angrenzenden Wald, doch wir sind nie bei ihm angekommen... Die Einzelheiten will ich euch ersparen, doch nachdem er "fertig" war lag ich heulend auf dem Boden... und ich habe geschwiegen. Niemals sollte jemand von dieser Schande erfahren, doch in mir ist etwas zerbrochen...

Das Schlimmste jedoch daran ist, anstatt daraus zu lernen war ich immer noch genauso naiv und der erste Selbstkonflikt in mir wuchs heran. Das Vertrauen zu jedem Menschen und der gleichzeitige Hass auf sie was durch die ständig wechselnden Männer und Stiefväter die meine Mutter anschleppte nur geschürt wurde. Sie haben uns geschlagen, wollten nur meine Mutter und meine Geschwister, doch mich wollte man nie. Und somit ging die Veränderung weiter.

Ich gewöhnte mir an zu jeder positiven Eigenschaft eine negative anzueignen, um mir andere fern zu halten, irgendwann war es egal ob es Freunde, Feinde, Eltern waren, ich hasste alles und jeden, doch innerlich sehnte ich mich nach ihrer Geborgenheit. Und ich muss gestehen, mein erstes freiwilliges mal mit einem Mann, war einfach nur reiner Trotz. Es widerte mich so derbe an, aber ich wollte immer anders sein... Mein Gefängnis war geschaffen, ich sperrte mein immer noch kindliches "Ich" in einer Welt aus Wut, Hass, Verachtung ein, getarnt, versteckt und nicht merkend wie sehr ich mich damit selber misshandel. Es gab Momente wo ich meinem "Kind" gestattete sich zu zeigen, doch sobald ich dies tat wurde ich wieder verletzt und mit jedem mal wurde mein Hass stärker. Irgendwann begriff ich was ich an mir selber angerichtet habe, doch es war zu spät. Ich habe mich selber in etwas verwandelt, dass im krassen Gegenteil zu meinem eigentlichen "Ich" steht und irgendwann ist es miteinander verschwommen. Ich weis nicht mehr, was bin ich, was ist Fassade, ich kann es nicht mehr steuern, es kommt impulsiv, unbewusst. Ich will nicht der cholerische sein, ich will nicht der sardistische Mensch sein, ich will nicht derjenige sein der Menschen verletzt nur um selber nicht verletzt zu werden, ich will Zärtlichkeit, Geborgenheit, Liebe, Nähe, Gefühle leben ohne Angst zu haben verletzt zu werden, ohne Angst zu haben mich wieder selber zu verletzen nur weil ich es mir nicht gestatte... es hat sich so fest gebrannt, ich weiß nicht wer oder was ich bin, ich bin mir nicht mal sicher ob ich wirklich nur auf Kerle steh oder auch auf Frauen oder was weis ich... und nein ich kann es nicht einfach alles wegfegen Fye, es geht nicht ich hätte viel zu viel Angst den letzten Rest von mir selber auch noch aus zu löschen...

I wish to be a decent manboy but all I am is smoke and mirrors, still given everything, may I be deserving. And there for ever remains that change from g to e-minor

So long euer Amaury